‚Anträge sind keine Staubfänger‘

Die Wählergemeinschaft Pro Hemsbach stellt den Antrag, dass das Trinkwasser an Hemsbacher Grundschulen für die Schüler kostenlos sein soll. Das Gehirn braucht nämlich ausreichend Flüssigkeit, um gut funktionieren zu können. Und das sollte nicht vom Geldbeutel abhängig sein. Ein anderer Antrag von PH ist auch mit dem Thema ‚Schule‘ verknüpft: Die Wählergemeinschaft beantragte am 5. Juli die Erstellung eines Gesamtsanierungskonzeptes für die Goetheschule, nachdem klar wurde, dass die Stadt derzeit nur eine Sanierung der Elektrik und kleinere Sanierungen vornehmen will. Ein Gesamtkonzept, das für eine schlüssige Planung unabdingbar ist, existiert bisher nicht. Die Wählergruppe hat das bereits mehrfach kritisiert. Wenn eine Privatperson ein sanierungsbedürftiges Haus kaufe, plane sie auch die gesamte Sanierung, bevor angefangen wird. Andernfalls hat man gar keine Vorstellung von den Gesamtkosten. PH erwartet, dass der Antrag in der Gemeinderatssitzung nach den Sommerferien auf die Tagesordnung kommt. Sicher könne man sich da aber nicht sein, da in der Vergangenheit etliche Anträge nie im Gemeinderat ankamen.

So auch ein Antrag von PH vom 8.5.2023. Die Wählergruppe  wollte erreichen, dass bei jeder Straßensanierung oder verkehrlichen Neuordnung geprüft wird, ob die Möglichkeit besteht, hier mit Bäumen zu begrünen. Dies sei angesichts der Klimakrise ein Weg etwas zu tun. Der Antrag erschien nicht auf der Tagesordnung der folgenden Gemeinderatssitzungen. Nun hat die Verwaltung eine Beschlussvorlage für die Gemeinderatssitzung vom 31.7. vorgelegt: In Zukunft sollen mehrere Maßnahmen geprüft werden, wie den Folgen des Klimawandels innerhalb Hemsbachs entgegengewirkt werden kann. Dabei finden sich in der Maßnahmenliste drei Punkte am Ende, die sich mit dem Baumbestand beschäftigen, allerdings nur als Möglichkeit. PH wollte aber mit seinem Antrag Verbindlichkeit schaffen. Wenn der GR der Beschlussvorlage der Verwaltung zustimmt, bedeutet dies nur, diese Dinge können, müssen aber nicht gemacht werden.

Pro Hemsbach verweist auf die Gemeindeordnung, die besagt, dass gestellte Anträge innerhalb eines bestimmten Zeitrahmens im Gemeinderat verhandelt werden müssen. Sie sollten nicht in irgendeiner Schublade Staub ansammeln. bgs

Link zur Veröffentlichung in den WN am 31.07.2023