Pro Hemsbach: Weiterhin ‚Nein‘ zu Photovoltaik über Wiesenseeparkplatz

Wählergemeinschaft kritisiert Äußerungen von Bürgermeister Kirchner in seiner Neujahrsansprache

Die Wählergemeinschaft Pro Hemsbach spricht sich vehement gegen die Pläne zur Überbauung des Parkplatzes am Wiesensee mit einer Carport-Photovoltaikanlage aus. Trotz eines Beschlusses des Gemeinderats gegen dieses Vorhaben hat Bürgermeister Kirchner den Plan erneut zur Abstimmung gestellt und setzt sich weiterhin für dessen Umsetzung ein.

Bereits am 31. Juli 2023 legte die Verwaltung die Idee vor, eine Photovoltaikanlage auf dem Parkplatz am Wiesensee zu errichten. Der Gemeinderat lehnte dies jedoch mehrheitlich ab, auch die Stadträte von Pro Hemsbach, da sich die Wählergemeinschaft gegen dieses Vorhaben stellt. Doch Bürgermeister Kirchner brachte das Thema am 26. Februar 2024 erneut auf die Tagesordnung. Aufgrund der entschuldigten Abwesenheit von vier Gemeinderäten fiel die Abstimmung diesmal mit 9 Ja-Stimmen, 7 Nein-Stimmen und 2 Enthaltungen aus.

PH setzt sich seit seiner Gründung (1999) für Photovoltaik ein und initiierte seinerzeit die Bürgeranlage auf der Hans-Michel-Anlage. Doch gegen die Anlage über dem Wiesenseeparkplatz spricht einiges. Vor allem aber die Tatsache, dass der Parkplatz am Wiesensee als wichtiger Festplatz für die Stadt dient. Ursprünglich wurde dieser Platz unter Bürgermeister Pauli als Veranstaltungsfläche gestaltet, nach einer Idee des Architekten Palm. Hier können größere Events wie z.B. der Winterzauber stattfinden. Die Wählergemeinschaft sieht es als nicht vertretbar an, diesen wertvollen Veranstaltungsort für eine Solaranlage zu opfern.

Die Wählergemeinschaft führt an, dass es zahlreiche alternative Standorte für Photovoltaikanlagen gibt. Zum Beispiel haben die Dächer der Gebäude im Freibad insgesamt 950 qm. Und Flächen westlich der A5 könnten genutzt werden, wie es bereits in vielen Nachbargemeinden praktiziert wird. Dort stünden 10 ha städtische Fläche zur Verfügung. Auch eine Bürgeranlage entlang der Autobahn, ähnlich der auf dem Dach der Hans-Michel-Halle wäre denkbar. Zwar hat sich der Gemeinderat in der Vergangenheit gegen eine solche Nutzung ausgesprochen, doch könnte BM Kirchner dies durchaus als Alternative wieder ins Spiel bringen, wenn dadurch der Festplatz ‚gerettet‘ würde. Außerdem könnten Unternehmen wie Edeka ihr Dach oder ihre Parkplätze mit Photovoltaikanlagen ausstatten und den erzeugten Strom direkt nutzen.

Die Wählergemeinschaft fordert die Verwaltung auf, alternative Standorte ernsthaft in Betracht zu ziehen und die Zerstörung des Festplatzes am Wiesensee zu verhindern. Pro Hemsbach steht weiterhin fest hinter der Ablehnung dieses Vorhabens und setzt sich für den Erhalt des Festplatzes ein. bgs

Link zur Veröffentlichung in den WN am 01.02.2025